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Tashi und Felix auf Reisen

Vietnam

ffust7

Aktualisiert: 5. Mai 2023

5.4.23: jetzt geht's los: Abflug von Zürich - Doha - nach H-Chi-Minh-City / Saigon

Mekongdelta

Mehr als 24 Stunden unterwegs mit all den Wartezeiten an den Flughäfen Zürich und Doha,.der Zeitverschiebung von 5 Stunden und den Flügen von 5 und 7 Stunden. Mal ein Nickerchen oder einmal 3 Stunden am Stück nach dem Abflug von Doha nachts um 02.30 Uhr.


Tag 1 (Donnerstag, 6 Apr 2023): Ankunft in Saigon (-/-/-)

Nach ruhigem Flug, stundenlangem Warten an der Passkontrolle werden wir von einer überaus sympathischen und bestens Englisch sprechenden Vietnamesin empfangen und mit dem Fahrer ins Hotel Odys gebracht. Je näher der Stadt und erst recht im Kreis 1 von Saigon, da stossen wir auf die Tausenden von Mopeds, zu zweit zu dritt und noch mit Gepäck bestückt, einmal links, einmal rechts ums Auto, immer hupend resp. Zeichen gebend. Aber alles geht ohne Händeschwingen, böse Worte oder Autogehupe. Und es wird wirklich eng – davon zeugen auch Zahlen von 11'000 Todesfällen auf der Strasse in einem Jahr…. Und die Trottoirs: alles voller Roller, Kleinläden, Essbuden … die Verkäufer draussen bei 34 Grad, auf Stühlen, kauernd, in Liegestühlen, am Handy….Asien pur. Nur schade, dass die Augen - ist man zu Fuss unterwegs - immer den Boden unter den Füssen checken müssen; da fehlt eine Platte, dort ein Loch, dort eine Stolperfalle…Ja, uns gefällts, es pulsiert alles, Altbauten schmiegen sich an Neubauten, Koloniales an einheimisch Asiatisches, flache Gebäüde vor Wolkenkratzern, und die Suppe schmeckt im kleinen Imbissstand auch gut.


Tag 2 (Freitag, 7 Apr 2023): Saigon Stadt (F/-/-)

mit unserem Guide Don machen wir uns um 9 Uhr auf zum District 5 und beginnen unsere Tour in einer kleinen Gasse, um einen Einblick in das Leben der Einheimischen zu erhaschen. Die Erkundung geht entlang der Straßen von Cho Long (Chinatown) und wir lassen die lebendigen, pulsierenden und authentischen Traditionen dieses ehemaligen chinesischen Dorfes auf uns wirken. In einem Zickzack zwischen engen Straßen und lokalen Geschäften erreichen wir eine traditionelle Apotheke, der anschließende Weg zu einem lokalen Markt führt vorbei an einer prachtvollen chinesischen Pagode, jede Strasse beinhaltet ein Gewerbe: Kleider/Textilien, Innendeko, eine Strasse mit Fischen und Aquariumzubehör...Mercerie...

Die Architektur im Zentrum Ho-Chi-Minh-Stadts widerspiegelt noch immer die Kolonialära und den chinesischen Einfluss. Unsere Entdeckungstour der Hauptstadt des Südens wäre nicht komplett, wenn wir nicht auch die wichtigsten historischen Stätten der Stadt besuchen würden: das Hauptpostamt, dessen Metallkonstruktion von Gustave Eiffel entworfen wurde; die Notre-Dame-Kathedrale (aktuell seit 5 Jahren im Umbau) gebaut aus roten Backsteinen ähnlich Notre-Dame in Paris; der Palast der Wiedervereinigung und die Dong-Khoi-Straße, wo sich die Reichen mit westlichen Sachen von Gucci, Schweizer Uhren, Rolls-Royces etc. eindecken....Etwas schwierig ist das Umrechnen von vietnamesischer Währung in Dollars, entsprechen doch 23'000 Dons 1 Dollar..

Eindrücke vom Tag: Mit dem Roller fährt man direkt zum entsprechenden Laden, Shop oder Verkaufsstelle und bestellt bei laufendem Roller und sitzend.... Häuserzeilen sind so aufgebaut, dass ein Wohhaus 4 m breit sein darf und 15 m tief auf bis zu 6 Stockwerken, Parterre ist Business

Den Uebergang vom Tag zur Nacht geniessen wir vom Saigon-Roof-Top vis à vis vom Hotel Continental, einem beliebten Aufenthaltsort der Amis und der Kriegsreporter... Siehe: der stille Amerikaner von Graham Greene..



Tag 3 (Samstag, 8 Apr 2023): Ho-Chi-Minh-Stadt – Vung Liem (F/M/A)

Am Morgen verliessen wir Ho-Chi-Minh-Stadt und reisten auf dem Highway in den Bezirk Vung Liem im Mekong-Delta. Nach etwas Ruhezeit und Lunch - so konnten wir die herrliche Szenerie an einem der 9 Mekongarme genießen - starteten wir eine Radtour durch die Landschaft; Wir passierten Kokosnusspalmenhaine und es ergaben sich endlose Möglichkeiten für Bilder: Besuch einer betagten Kleinfamilie, wo wir über die Fertigung von kleinen Fackeln oder die Hersteliung von Palmblattdächern und die Kleinlandwirtschaft unterrichtet wurden. Dann gings weiter zu einem Bauern, der Reispopcorn über dem Feuer herstellt und seine Frau das Ingwercaramel hzubereitetet, damit dann beides zu "türkischem Honig" zusammengemischt werden kann. Weiter bobachteten wir Farmer, die Hohen Schilf kultivieren und ernten, Ausgangsstoff in getrocknetem Zustand für Schlafmatten etc. Bei sinkender Sonne bewegen wir uns auf den alten, eingerosteten, nur noch in 1 Gang fahrbaren Velos durch Palmenhaine, Kokos und Bananenbäumen, einfachen Häusern mit Hunden, Hühnern, Kindern, Erwachsenen - die am Kanalbauen sindj usw. und vorbei an weiten Feldernvon Reis Richtung Lodge. Den ersten Gang mit einer Omnelette (Mehl, Kokosmilch, Gewürzen, Prawns, Schweinefleisch, Sojasprossen, Karotten) müssen wir selber "kochen". Dann gibts eine Suppe mit Gemüse aber auch Ananas: sehr lecker, dann Reis mit Fisch und Pork.... und 2 Bier....





Tag 4 (Sonntag, 9 Apr 2023): Vung Liem – Tra Vinh - Can Tho (F)

Die Tagwache ist immer früher: 6 Uhr. Mit dem Boot legen wir los um 8 Uhr und erreichen den local market, ein wirklich einfacher Dorfmarkt. Interessant aber sind all die Sträucher für Küchenbedarf, das Gemüse, der verschieden behandelte, geschrotete und wiederholt polierte Reis; weiter die on street Kleidergeschäfte. Nach einem Marsch und Ueberfahrt mit einer höchst einfachen Holzfähre für Personen und Motorräder besuchen wir eine Kokosnussverarbeitende Fabrik: die Aussenhülle wird über einem stehenden Messer abgetrennt, die faserhaltige Nuss wird hier weiter bearbeitet, von Saft und Fleisch getrennt bis dann die Fasern übrig bleiben. Diese werden zu Schnüren gesponnen, dünner und wieder erneut gezwirnt bis zu 8 facher Dicke. Vor Ort werden von den Locals auch Matten von Hand gewoben, anscheinend als Bodenerosionsschutz für Korea. Zu dritt haben wir noch ein Spezialprogramm: wir besuchen per Boot, gerudert von 2 Frauen und durch wunderbare Flusskokospalmen besäumte Kanäle, eine Froschfarm. Nach dem Einkauf einer Riesenkröte bleiben immer noch über 10'000 Exemplare.....die sich so alle 4 - 5 Monate zu 250 bis 350 g entwickelt haben, eine Delikatesse, die ohne Innereien und ohne Kopf gegessen wird.

Auf Nebenstrassen geht's nicht mehr so flott mit dem Auto vorwärts wegen der Strassenenge und Beschaffenheit und der hohen Motorrollerdichte. Wir erreichen nach 2 Stunden (80km Distanz!) Tra Vinh, wo wir 2 Khmer-Pagoden besuchen: dieses Gebiet gehörte vor 300 Jahren dem kambodschanischen König. Die Musikdarbietung findet nicht statt, da nach Covid die Darsteller fehlen. Das ist uns nicht unrecht, erreichen wir so unser Hotel in der grossen und touristischen Stadt Can Tho nach 17 Uhr. Wie sehnen wir uns nach einer Dusche, einem Essen am Fluss....aber dorthin ist es ein Marsch vonb 1.5 km - zurück dann durch aufgeweichte Strassen mit Pfützen, weil alle Wagen, Fischeimer etc . ausgewaschen werden..




Tag 5 (Montag, 10 Apr 2023): Can Tho – Cai Rang – Ho Chi Minh (F)

um 7.30 geht's los mit dem Holz-Langboot zu den Floating Markets. Farmer kommen mit ihren Holzbooten - Aufenthaltsraum und Stauraum für ihre Produkte im Schiffsbauch - an den Fluss von Can Tho, verkaufen ihre Produkte über kleinere mobile Boote und bleiben bis zu einer Woche bis alles verkauft ist. Sehr stimmungsvoll. Im Anschluss und nach kurzer Fahrt setzen wiur uns auf Velos, ja sogar mit einigen schaltbaren Gängen... Aber die Fahrt durch ruhige Gebiete leicht hinter dem Mekongarm, vorbei an schmucken Häusern und üppigen Plantagen ist wunderschön. Wir geniessen auch die Ueberfahrten mit der Fähre.

wir besichtigen auch einen CaoDai Tempel: diese "Religion" wurde erst vor 5 Jahren "gegründet", hat einen Papst, Mönche ud Nonnen. Sie basiert darauf, dass alle Religionen den selben Gott haben, aber kulturell bedingt andere Strukturen. So finden sich im Tempel katholisch-christliche, mohamedanische, hinduistische, etc. und v.a. buddhistische Einflüsse und Kultgegenstände.

nach einem Tee und Früchten in einer prachtvollen Gartenanlage mit der Möglichkeit von Homestay heisst es wieder: Auto besteigen und back to Saigon, Highway Nr..1, der z.T. mitten durch Häuserzeilten geht; und immer ist man begleitet von unzähligen Mofas. Super ist die Suppe unterwegs, ebenso der Robustakaffee. und zurück im Hotel heisst es Abschied nehmen von Don, unserem sympathischen und überaus kompeten Guide; kompetent in Geschichte, Politik, Land und Leute...Und der Spaziergang durch das Zentrum von Saigon ist schon fast ein Wiedersehen mit bestem Zurechtkommen.


Tag 6 (Dienstag, 11 Apr 2023): Flug nach Danang - Hoian (F/-/-) ohne guide

6.30 Morgenessen, 7.15 holt uns unser Superfahrer Nha ab und fährt uns wie immer gekonnt und ruhig im Verkehr mit Tausenden von Mopeds und Autos zum Flughafen.

Ein kurzer Flug bringt uns nach Danang im Zentrum Vietnams.

Ein überaus nervöser Chauffeur holt uns mit einem Bus am Flughafen ab und fährt uns mit etwas riskanten Ueberholmanövern nach Hoi An zu unserem Hotel Ancient House Resort: ein altehrwürdiges Hotel mit sehr nettem Personal, wunderschönem Innengarten mit vielen Bäumen und Sträuchern in voller Blüte, einem grossen Pool, Shuttlebus ins Zentrum. Wir durchstreifen zu Fuss die Altstadt, nachdem wir uns bei einem Schneider einige Sachen zur Anfertigung bis morgen ausgesucht haben. Zurück, einem Poolbesuch und "Auspackete" gehts zum Abendessen nochmals in die von vielen Lampions erleuchteten Gassen. Hoi An ist wirklich ein Touristenhotspot.



Tag 7 (Mittwoch, 12 Apr 2023): Besuch von Hoi An und des Kräuterdorfes Tra Que (F/M/-)

heute durchstreifen wir die Altstadt von Hoi An - Weltkulturerbe der UNESCO - mit einem local Guide. Wir besuchen zuerst einen der 7 chinesischen Communalhallen resp.Tempel. Vor gut 300 Jahren sind viele Chinesen per Boot nach Vietnam eingewandert, machten Business und wurden vielfach reich, wanderten aus in den Süden oder nach Amerika, so auch die Donatoren dieses Tempels. Blieben die Chinesen zu Beginn unter sich, so kam es mit den Generationen zu einer zunehmenden Durchmischung mit den Vietnamesen. Wir durchstreifen die Gassen mit den typischen Lampions, den prachtvollen vielfarbigen Bougainvilleas, dem Mix von alten Holzhäusern und den kolonialen französischen Bauten nebeneinander. Ueberall die Läden mit einheimischen Lederwaren, Kleidershops und natürlich dem überall anzutreffenden chinesischen Waren, Cafés, Restaurants. Ueberall gibts die Mamashops: mobile Essensstände, wo man sich mit Nudelsuppe, Früchten, frittierten Bananen, Fleischspiesschen etc. eindecken kann. Häufig haben sie auch niedrige Plastikstühle und Tischchen mit dabei. Aktuell ist es noch recht ruhig, v.a. Einheimische verpflegen sich. Der grosse Touristen Rusch kommt dann nachmittags. Weiter besuchen wir die Japanische Brücke, einen Silberschmied und wohnen einer Musik- und Tanzvorführung mit virtuosen Klängen und tollen Tänzen im Hoi An traditional Art House bei. Dann heisst es auf alte Velos steigen und auf's Land zum Thanh Hà Vegetable Village zu radeln: hier müssen wir nach einigen botanischen Einführungen in Kräuterkunde selber Hand anlegen und ein Gartenbeet anlegen und bepflanzen. Wir bereiten selber ein Omelett aus Reismilch zu und auch einen Pancake mit Fleisch, Shrimps und Gewürzen, um dann noch mit liebevoll zubereiteten Köstlichkeiten verwöhnt werden. Zurück im Hotel brauchen wir etwas Erholung, eine kalte Dusche - bevor wir uns erneut ins Zentrum aufmachen, um die gestern Schneideraufträge abzuholen, resp. Korrekturen anbringen zu anbringen zu lassen. Ein Spaziergang zurück zum 1.5km entfernten Hotel rundet den Tag ab; Früchte sind dann das verspätete Abendessen.




Tag 8 (Donnerstag, 13 Apr 2023): Freizeit in Hoian (F/-/-) ohne guide, ohne auto

2 Nudelsuppen und Früchte zum z'Morge - gestärkt in den Tag. Respektive Aufbruch zu einer Ganzkörpermassage von 90 Minuten Dauer. Dann erwarten uns vor sich hinrostende Fahrräder, die uns zum Meer bringen. Tashis Velo ist gut quitschend hörbar und mein Sattel bewegt sich auch in alle Richtungen. Dies kann bei einem Strassenmech gelöst werden, das Öl auf die Kette und das Richten des Tretlagers lassen das Quietschen aber nicht verschwinden. Der Sandstrand (An Banh) ist kilometerlang, viele Touristen an der Sonne, Wind und bewegtes Wasser fast wie an der Ostsee. Für uns bleibt es beim Füsse eintauchen. Durch weite Reisfelder geht's wieder zurück. Ein Schwumm im Hotel-Pool bringt Kühlung, die Zimmerbesichtigung für TCTT lässt die Hemden aber wieder nass wercden. Im Anschluss besuchen wir nochmals die Stadt Hoi An: Schneider, Schuhladen, gutes Essen auf einer Veranda mit Sicht auf den Fluss und die von Tausenden von Lampionen erleuchtete Flaniermeile auf der Gegenseite.


Tag 9 (Freitag, 14 Apr 2023): Hoi An – Bach-Ma-Nationalpark – Hue (F/M/-)

nachdem das Checkout gemacht und auch die gestern bestellten Schuhe per Moped und mit Verspätung eingetroffen sind geht's los mit einem neuen Guide aus Hué und seinem Fahrer in einem Toyota Pajera. Es geht Richtung Danang: eine Stadt, die erst seit 1990 hochmodern aufgebaut wurde; Handelszentrum, riesig im Ausmass entlang einem wunderschönen und v.a. auch sauberen Sandstrand mit Top-Hotels, Golfplatz; entlang dem Fluss dann Wolkenkratzer, breiteteste Strassen. Dies ganz im Gegensatz zum eher einem Backpackerstrand entsprechenden An Bah Strand von Hai An.

Hoch zum Deo-Hai-Van-Pass (Wolkenpass) geht es in vielen Kehren, alles gemächlich hinter einem Lastwagen. Unten geht ein Tunnel durch mit dem Hauptverkehr - aber keine Durchfahrt für Laster (v.a. Gas und Petrol) und für Mopeds erlaubt. Die Umgebung ist sehr grün, tropisch aber Nebelverhangen. Eine Oase findet sich dann wieder unten an der Lagune : das Fischer- und Austerndorf Lang Co. Hier verkaufen sie Lagunen- und Sea-Perlen - denen wir nicht widerstehen können....Und dann folgt nach kurzer Fahrt auf der Autobahn A1 - gesäumt von typischen Häusern ohne Abgrenzung zur Strasse.... und gesäumt von Reisfeldern - der wirklich eng kurvenreiche Anstieg durch tropisch grüne Wälder, immer an einer Flanke verlaufend im Bach Ma Nationalpark. Es ist dies ein strassenbautechnisches Meisterwerk, erbaut 1936 unter Leitung eines französischen Ingeneurs. In Ehren ergrünte Gebäude stehen oben auf der Krete (1450 m.ü.M) und auch ein Restaurant. Wir wandern vorbei an Resten des Kampfes um Vietnam mit den Tunnelbauten für den Vietcong einerseits und Resten amerikanischer Stellungen. Oben liegt eine Gedenkstätte mit einer grossen Glocke. Das Ertönenlassen der Glocke soll Frieden bringen - wir haben sie angeschlagen! Nach einem Mittagessen geht's auf die 8 km Wanderung zu den 5 Seen (mit kurzem Schwumm im kühlen, glasklaren Wasser) und zum Do-Quyen-Wasserfall (200 m). Der Park ist v.a. für Ornithologen und Botaniker ein Paradies; früher auch für Jäger (Tiger, Bären etc). Wieder unten auf Meereshöhe sind wir wieder im Abendverkehr Richtung Hue. Um 17 Uhr erreichen wir das Ziel, ein wunderschönes Resort mit Bungalows, einem 50m Pool vor unserer Zimmertür, ganz intim zu teilen mit Gästen von weiteren 12 Bungalows - traumhaft: Pilgrim Village in Hué




Tag 10 (Samstag, 15 Apr 2023): Hue Stadt (F/-/-)

Der Tag beginnt mit einem Schwumm im Pool, einem z'Morge vom üppigen Büffet, bevor wir dann zuerst zu der Anlage der Königsgräber fahren. Viele Schulklassen in weiss-blauen Uniformen sind dort; sie versuchen, ihr weniges Englisch mit uns zu teilen. Die von Tu Duc, dem 4.ten König (1847-1883), gestalteten Anlagen mit wunderschönen Gebäuden und den schlichten Gräbern zeugen von einem König, der darunter sehr glitten hat, dass er keine Nachkommen zeugen konnte. Er war aber ein Schöngeist, hat Schriften hinterlassen und sich hier einen Rückzugsgarten anglegt. Während der Fahrt zu einem typischen Gartenhaus einer Mandarinfamilie erfahren wir viel über die Kaiser-dynastien, die Mandarine, über Konkubinen...speziell dann auch beim Besuch der Kaiserlichen Zitadelle, einer Anlage, in der 50'000 Menschen leben, umgeben von einer Mauer. Sie liegt am Parfümfluss (Parfüm wegen der duftenden Pflanzen) und in der riesigen Anlage befinden sich auch die Königsstadt mit den vielen Gebäuden und Offeringaltären für all die Frauen/Konkubiunen/Minor wifes, Königinnen und Könige sowie die purpurene verbotene Stadt. Viele asiatische Touristen sind dort, die in gemieteten Kleidern sich fotografieren. Ein reges Treiben, noch verstärkt durch den heute stattfindenden Hue-Marathon. nach einem feinen Snack (Picoe mit aufgesteckten Spring Rolls) steigen wir nach kurzer Fahrt auf moderne und schaltbare Trek-Bikes und radeln durch den Verkehr und später durch Reisfelder bis zu einer Lagune (Chuon-Lagune - Teil der grössten Thiam Gian Lagune -, wo Shrimps, Fische, Muscheln etc. gezüchtet werden. Durchnässt - Nieselregen hat eingesetzt - steigen wir auf einen Kahn, der uns weit nach draussen zu einer Stelzenbar bringt. Shrimpsomelette und frittierte Calamares zu einem Bier sind perfekt - und wir können sogar noch einen Plastikregenschutz erstehen, damit wir Wind und Regen auf dem Rückweg Paroli bieten können. In der wunderschönen Hotelanlage angelangt treffen wir die Chefin, Tochter des Erbauers, die uns einiges zum Hotel und zur neuen Oversea-Anlage erzählt.



Tag 11 (Sonntag, 16 Apr 2023): Hue – DMZ – Phong Nha (F/M/-

Der neue, weiterin regnerische Tag beginnt mit einem Schwumm und ausgiebigem Frühstück. Um 8 Uhr besteigen wir das Auto nordwärts zur Titadelle Quang Tri. Dieser Ort ist geschichtsträchtig, haben doch hier die Nord- und Südvietnamesen unerbittlich gegeneinander gekämpft und die Amerikaner haben 1972 hier alles zerbombt und Bomben mit der Sprengkraft von 7 Nuklearwaffen (entsprechend Hiroshima) abgeworfen und alles dem Boden Gleichgemacht! Vietcong Veteranen in der grasgrünen Uniform sowie auch viele Schüler und einheimische besuchen die Stätte. Ebenso geschichtsträchtig ist Vinh-Moc, das unterirdische Dorf mit einem Tunnelsystem auf 3 Etagen in den Lehmboden gegraben, mit kleinen Nischen für einzelne Familien, Entbindungsstation etc. 600 Tage und Nächte haben die Fischersleute und Vietkong daran gearbeitet und konnten so dem Bombenhagel standhalten. Ja, nach längerer Fahrt erreichen wir die Demilitarisierte Zone, wie sie anlässlich der Genferkonvention 1954 nach der Niederlage der Franzosen bei Dien Bien Phu festgelegt worden ist: 17.Breitengrad mit dem Fluss Ben Hai. Eine 178 m lange Brücke führt über den Fluss, eine weisse Linie Zeigt den 17.Breitengrad. Tashi und ich geben uns darüber friedensstiftend die Hand. Eindrücklich sind die Museen mit vielen vergilbten Photos. weiter nördlich kommen wir zur engsten Stelle - west-ost - von Vietnam: 40 km! jetzt

zeichnen sich zunehmend etwas Hügel in der Ferne ab und dann in Phong Nha Karstberge mit Höhlensystemen, die wir morgen besuchen werden. 2 Nächte verbringen wir im Lake House Eco Resort an einem See. Das feuchte Klima und das "Nüechtele" unseres Zimmers veranlassen uns, gegen Aufpreis in den neueren Teil zu zügeln



Tag 12 (Montag, 17 Apr 2023): Ein ganzer Tag in Phong Nha (F/-/-)

Phong Nha – Dong Hoi – Nachtzug Hanoi (F/-/-) SE2 (19.40 - 05.30)

In der Villa 01 der Phang Nha Eco River Lodge direkt am See haben wir super geschlafen. Wir wurden von Vogelstimmen geweckt, und auch die Sonne zeigte sich heute schon. So konnten wir uns gut auf die Höhlenbesuche von Phang Nha einstelln. Hoch zur Paradise Cave resp. Thien-Duong-Höhle war’s nämlich recht anstrengend; wohl ein betonierter Weg durch tropisch üppiges Grünland entlang einer Bergflanke, sicher 150 Höhenmneter. Oben hatte man den Ueberblick über das Tal und die vielen so 200 bis 400 m hohen Karstberge, grün bewaldet bis oben. Die Höhle mit vielen Kammern ist auf einer Länge von 2 km über Stege begehbar. Der Zugang zur zweiten Höhle ist nochmals spektakulürer. Nämlich mit dem Schiff auf dem Fluss Son erreicht man den Nebenfluss, der in der längsten Vietnamesischen PhongNhaHöhle durchfliesst. Es ist ein Touristenmagnet und die hier eher ärmliche Landbevölkerung kann mit ihren Booten so etwas Geld verdienen. Stalaktiten, Stalakmiten…. ja und dann entschliessen wir uns spontan zu einem Programmwechsel: um einen Tag mehr in Hanoi verbringen zu können nehmen wir den Zug schon heute nach Hanoi! Bei Dunkelheit und mit etwas Verspätung tuckert der Dieselzug um 19 Uhr in Dong Hoi ein. Wir sind ja so gespannt, warten doch mit uns noch viele Einheimische und viele Backpackers – alle mit viel Gepäck. Aber siehe da: wir haben ein 4-er Schlafabteil vorläufig für uns. Es schüttelt und rüttelt – aber wir sind guter Dinge! Und ja, mit Zoldorm und dem schüttelnden Einwiegen schlafen wir gut - nur eine kleine Störung durch den Zustieg einer jungen Vietnamesin, die sich oben ruhig zurechtlegt. Für angehende Zugreisende: immer die Betten unten reservieren! leider ist dies ein Nachtzug und es ist um 5.30 beim Einfahren in Hanoi immer noch dunkel, aber das Business beginnt und Autos und Roller sind unterwegs ins Zentrum.




Tag 13 (Dienstag, 18 Apr 2023): Nachtzug Hanoi (F/-/-) SE2 (19.40 - 05.30) - Hanoi -

Streetfood-Tour

viele Taxifahrer warten auf Bahnkunden - und wir einige Zeit auf unseren Guide. Er führt uns zur Altstadt: Hong Ngoc Hotel, klein aber fein. Das Morgenbuffet steht bereits bereit und ein Nickerchen macht uns fit genug, um einen ersten Eindruck von der Stadt mit einem Spaziergang um den Hoan Kiem See (See des zurückgegebenen Schwertes) zu erhaschen. ab 16 Uhr versuchen wir dann die verschiedenen Strassenleckereien.


spätnachmittägliches Streetfood-Walking: Wir geniessen einen Pancake, hergestellt aus Reismilch, auf Tuch im Dampf hergestellt, mit Mushrooms gefüllt und eingerollt, in mit Thaibasilikum und anderen Kräutern angereicherter Fischsauce getaucht und mit Stäbli gegessen. Dann folgt eine typische Suppe: Hühnerbouillon, Nudeln, Kräuter, Ei, Beef und Chicken, weniger spicy als im Süden. Ein Egg-Coffee darf auch nicht fehlen und zum Schluss noch ein Früchtedessert mit Joghurt. Wir erfahren, dass in der Altstadt 3 Generation zusammenleben, die Häuser von 1 bis 4 m breit sind, 3-5 Stockwerke hoch. So entfallen auf 1 Person 1bis 3 m2 Fläche !! Da hat es keinen Platz für eine Küche, nur einen kleinen WC/Wasserraum - darum verpflegt man sich auf der Strasse und dies ganzjährig; die Temperaturen fallen höchstens bis einmal 9 Grad.




Tag 14 (Mittwoch, 19 Apr 2023): Klassischer Hanoi-Besuch (F/-/-)

mit einem überraus kompetenten und auch für unsere Kulturen interessierterm Guide und einem ruhigen, den Verkehr problemlos meisternden Fahrer machen wir uns auf eine Entdeckungstour zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten Hanois: zuerst zum ethnologisches Museum. Schon draussen erfreuen wir uns ob der vielen Schulklassen und Kinder, die sich den Photographen stellen, sich am T-Shirt haltend durch die Ausstellung mit Darstellung der verschiedenen Minoritäten (insgesamt 54!) führen lassen. Wirklich sehenswert und informativ. Interessant ist auch der umgebende Garten mit einem Stelzenlanghaus, Gemeinschaftshaus, Wasserpuppentheater...

Weiter geht's zum Literaturtempel (Van Mieu). Hier wurde auch die erste Universität von Vietnam gegründet. Eindrückliche Bauten, Hofanlagen, Altäre und Dächer in einem schönen Park brauchen auch Zeit für eine Besichtigung. Noch vor der Nudelsuppe besichtigen wir noch eine Künstlerwerkstatt: hier werden auf Holz in mehrschichtiger Technik verschiedene Materialien (Eierschalen, Perlmutt von Muscheln etc.) aufgebracht und immer wieder lackiert, abgeschliffen, bis zum Endprodukt - für unsere Begriffe sehr farbig. Aber auch Replikas wie "der Kuss von Klimt" werden fabriziert, Schalen, Servierbretter. was gar nicht fehlen darf: der Besuch des Ho-Chi-Minh-Mausoleums, allerdings nur von aussen; die allmorgendliche kilometerlange Schlange von Besuchern - sie alle wollen den einbalsamierten Körper ihres hochverehrten Führers sehen und ihm die Ehre erweisen - haben wir vermieden. auf dem weiteren Weg durch Hanoi, grossenteils zu Fuss durch die Altstadt machen wir noch bei der Einsäulenpagode Halt.

Dann dürfen wir uns über die am Tisch durchgeführte Zubreitung eines Egg-Coffes freuen: 2 schaumig geschlagene Eigelb mit Rum, Kokossaft und Honig und einer Tasse Kaffee ! Aber er schmeckt lecker. Weiter steht noch ein Besuch bei E-Asia an. Dies ist die Agentur, mit der TCTT zusammenarbeitet und mit der wir auch unsere Reise zusammengestellt haben. Wir sind erstaunt ob der grossen Zahl von MitarbeiterInnen in Grossraumbüros auf mehreren Stockwerken. Den Abschluss bildet der Besuch bei einer Frau in einem typischen Altstadthaus. Sie hat in der DDR studiert und dann bis jetzt für eine Stiftung der SPD gearbeitet und spricht deshalb gut Deutsch. Lotustee und diverse Snacks. Am meisten Freude macht dann aber die Dusche nach diesem anstrengenden Tag.



Tag 15 (Donnerstag, 20 Apr 2023): Freizeit in Hanoi (F/-/-) ohne guide, ohne auto

um 5.30 Uhr sind wir schon am Hoan Kiem Lake. Jeden morgen umrunden Hunderte auf ihren Velos, Hunderte von Joggern und Walkern den See, überall wird zu Musik getanzt, teils traditionell, teils popmodern, teils zu Salsa-Rhytmen; einige - v.a. auch Männer schauen zu. Es wird Federball-Fussball (ein Federball mit längerer Feder aber flachem und schwererer Basis) gespielt, gedehnt, mit Hanteln gearbeitet oder nur Liegestützen.... und v.a. darf auch Tai Chi nicht fehlen. Schon 1 Stunde später sind die Strassen wieder vom Auto und Mopedverkehr gefüllt, ebenso die vorher noch leeren Trottoirs von in Reih und Glied abgestellten Mopeds und den Warenauslagen der Strassenverkäuferinnen (Blumen, Gemüse, Früchte, Suppen, Nudeln) und von den sich öffnenden Läden und Werkstätten. Um 6.30 ist Hanoi wieder hochaktiv bis spät in die Nacht! So haben auch wir das Morgenessen verdient, ebenso einen Nachschlaf - um dann gestärkt zu Fuss Richtung Bahnhof und v.a. zu den Engstellen der Bahn durch die Wohnquartiere zu gelangen. Unterwegs zurück gibts noch eine Suppe in einem Nudellokal, wo auch Barak Obama anlässlich seines Vietnambesuches dies gegessen hat. Wegen einigen Irrwegen sind wir erst spätnachmittags zurück im Hotel. Es erwartet uns noch eine Wasserpuppenvorführung und wohl etwas zum Z'Nacht. Dann heisst es erneut packen : Morgen gehts weiter in die Berge mit Homestay.

Thang Long Water Puppet Theater: 50 Minuten pure Unterhaltung mit den unter Wasser gelenkten Puppen, die das Leben der Bauern, Sagengeschichten usw. darstellten. Alles wurde durch Lifemusik untermalt in traditionellem Stil mit hervorragenden Rhytmusinstrumenten, Flöte, Hackbrett und Ziter, Bass und ein anderes Streichinstrument, Gesang und Lifekommentar und v.a. dieses spezielle Saiten- Instrument, wo die Seite zusätzlich mit einem Hebel ge- und entspannt werdcen kann, dass dann alles so vibriert und die Töne an Höhe oder Tiefe zunehmen. z'Nacht haben wir dann auf der Strasse indisch gegessen für 22 Franken mit Getränken. Kakerlaken hatte es auch in der Ecke des Waschbeckens - aber es schmeckte sehr gut!




Tag 16 (Freitag, 21 Apr 2023): Hanoi – Duong Lam – Tu Le (F/M/A)

Gemütliches Aufstehen, die Koffer sind ja gepackt. Ein neuer Guide – Jonny – erwartet uns, ein kleines Kraftpaket mit Säbelbeinen, ehemaliger Unimannschafts-Fussballer im Mittelfeld, ebenfalls sehr bewandert über Land und Leute. Eine lange Autofahrt ins Bergland von Vietnam erwartet uns. Ein erster Break ist im alten Dorf Duong Lam. Wir besuchen ein 400 Jahre altes typisches Wohnhaus mit den Altären zur Ahnenverehrung aber auch - wie ich doch staune – einem Herz-Jesu-Bild, Madonna usw. nebst Buddhistischen Sacralgegenständen….all in peace! Eine kleine Fahrradtour (ich hatte immer Angst, der vordere Gummireifen löse sich von der Felge, er war so luftlos und musste doch ein so rostiges Gestell in Fahrt halten…) führte uns zur Mia-Pagode (buddhistisch aus dem 15.Jh. mit vielen Buddhastatuen und Lehrern). Ein feines Mittagessen stärkt uns zur Weiterfahrt, aus der grünen Ebene mehr und mehr in die Berge über kleine Pässe ins nächste Tal und wieder in ein nächstes. Ueberall Reisfelder, aber auch viele Erdabtragungen für die Zement – und Bauindustrie. Entsprechend ist es sehr staubig und viele der Häuser direkt an der Strasse sehr staubexponiert. Aber wir nähern uns mehr und mehr dem Ziel, einer fruchtbaren Ebene mit saftig grünen Reisfeldern, arbeitenden Bauern, umsäumt von Bergen: Tu Le. Und dann ist unser Ziel nach 8 Stunden Unterwegssein vor uns: ein offenes Langhaus mit Küche, WC unten und einem grossen Schlafsaal für uns, mit Fahrer und Guide und für die Familie, unterteilt durch Vorhänge. Während der Guide uns Huhn, Ente auf 2 Arten, Beefhackfleisch, Gemüse, Suppe, Fisch und und… zubereitet machen Tashi und ich noch einen Spaziergang im Abendrot entlang der Reisfelder. Nun mal sehen – ich hoffe nur, ich stürze beim nächtlichen WC-Gang nicht die Treppe runter….



Tag 17 (Samstag, 22 Apr 2023): Tu Le – Nam Khat (F/M/A)

nachdem wir den vielen Kindern beim Spiel mit einem Gummitwist mit Hohsprung zugesehen haben bginnen wir den Spaziergang entlang der Bergkante hoch mit Blick auf Reisfelder, zT. grün, zT. in Vorbereitung (Entfernung von Unkraut aus den gewässerten Feldern, Umpflügen, später auch Handpflanzung...) z.T. im Trockenzustand. Unterwegs lässt sich unser Guide noch seinen Fahrausweis neu laminieren bei einem Mopedfahrer, der sein Benzinmotorbetriebenes Laminiergerät auf dem Rücksitz montiert hat. Die Häuser sind hier recht stattlich und gemäss Thai Volksgruppe auf Stelzen. Nach 320 Höhenmetern erwartet uns an der Strasse zum Khau-Pha-Pass. Es folgen noch einige Uebergänge, bis wir in Nam Khat gegen Mittag ankommen und uns etwas ausserhalb in mitten von Reisfeldern und Blumen/Rosenplantagen in der einfachen Holzhütte der Mu Cang Chai Ecolodge bequem machen. Am Nachmittag wandern wir nach einer kurzen Fahrt zum Hmong-Dorf Hang Co Bua wieder hoch und runter. Die Hmong-Frauen erkennt man an den roten bunte Röcken und Kopfbedeckungen undden schwarzen Socken mit Bändern. Je nach Farben unterscheidet man rote, schwarze und weisse Hmong. Bei den Thai gibt es auch schwarze und weisse Thai, was nichts mit der Hautfarbe zu tun hat sondern eher ihrer Herkunft, Sprache und Kultur. Insgesamt gibt es in Vietnam 54 Minoritäten. Die Bauart der Hmong Holzhäuser ist wieder einfacher, nicht auf Stelzen. hoch oben im Dorf Hua Kath bearbeiten die Bewohner mit grösster Anstrengung die an die steilen Hänge geschmiegten Reisterassten. Wirklich eindrücklich und ein wunderschöner Tag, an dem auch einmal die Sherpa-Wanderschuhe zum Einsatz kamen.



Tag 18 (Sonntag, 23 Apr 2023): Nam Khat und Umgebung (F/M/A)

Leider hat es Tashi erwischt mit Husten, Halsweh, Kopfweh und in der Nacht noch Fieber…So muss sie für den heutigen Höhepunkt des Trekkings - zu den Reisterrassen in Mu Cang Chai, die im August (Juli) bis zur Ernte im Oktober mit ihrem goldigen Anblick Anziehungspunkt für all die Photographen sind – passen. Ein wunderschöner Walk von 7 km entlang den Hängen und mit Blick auf die Terrassen, den Häusern der Hmongs, den netten Menschen, Kindern war allein schon deswegen die lange Reise und jetzt auch die einfache Unterkunft wert. Die einfachen Holzhäuser der Hmong liegen übrigens oft hoch oben – so sind sie dem Himmel näher….


Nachmittag: von der Ecolodge aus durchstreifen wir zu dritt – sympathischer, drahtiger und scheuer Lokalguide, Johnny und ich (Tashi hat immer noch Fieber) – die Reisfelder in der Ebene, Balanceakte auf den schmalen Reisfelderabgrenzungen. Ueberall sind die Farmer trotz Sonntag am Werken: Wässern, von Hand säubern und fremde Gräser ausreissen, Umpflügen, Ausbessern der Dämme, dann – das v.a. in Frauengruppen – neues Bepflanzen mit Reis-Kleinpflanzen, alles schön geometrisch. Daneben leuchten die saftig grün wachsenden Felder, an den Hängen die okerfarbenen Bodentöne. Ueberall sprudelt Wasser von oben nach unten. Wir steigen höher durch ein Dorf, wo sich Buben im schlammigen Reisfeld tummeln; überall Tiere: Gänse, Enten, Hühner – alle mit Nachwuchs; Schweine, Kühe, Wasserbüffel, stolze Hähne, unterschiedlich sich verhaltende Hunde…. Und dann zweigen wir ab in einen Mischwald. Das intensive Zikadengeräusch – das übrigens auch in der Ecolodge die ganze Nacht bis 5 Uhr hörbar war und dann den offiziellen Meldungen und Warnungen aus dem öffentlichen Lautsprecher in dem nahen Dorf Nam Khat Platz machte – wird ruhiger, im Kiefernwald sind wieder Vögel hörbar. Eine richtig erholsame Wanderung im schattigen Wald…. Und Tashi begrüsst uns auch wieder stehend vor unserer Hütte!







Tag 19 (Montag, 24 Apr 2023): Nam Khat – Sapa (F/M/-)

Heute hält der Tag viele Wechsel bereit: bezüglich Gefühlen mit Abschiednehmen von familiärem Homestay und Umstellung auf mondänere 4-Stern-Verhältnisse; bezüglich bäuerlich, einfacher und arbeitsintensiver Umgebung zum hektischen Treiben im touristischen Sa Pa; von Sonne durch heftigen Regen wieder in die Sonne, vom Hochland in tiefere Gebiete mit Teeplantagen und wieder über eine engkurvig ansteigende Passtrasse hinüber nach Sa Pa. Hier liegt auch der höchste Berg – als Dach Indochinas bezeichnet - der 3143 m hohe Fan Si Pan, zu dem neu eine Seilbahn hochfährt. Sa Pa hält wohl viele gute Hotel und Resorts bereit, aber die Stadt ist modern, hektisch, mit viel Tourismus. Aber die Umgebung mit den Tälern, den Reisterrassen, den Minoritäten der schwarzen (Meo) und Blumen Hmong, den roten Dao mit ihren ausladenden roten Kopfbedeckungen. Vertreter dieser Minoritäten lernen wir z.T. auf unserem 8 km Spaziergang in einem Seitental (Su Pan) von Sa Pa kennen. nach einem Schwumm im Infinitypool der Topas Ecolodge – wo wir ein schönes steinernes Bungalow bewohnen – verwöhnen wir uns wieder einmal mit etwas Westlichem, einem Beefburger….Nur schade, WLAN ist wirklich etwas «Eco»….




Tag 20 (Dienstag, 25 Apr 2023): Ecolodge Topas (F/-/-)

Nach einer kurzen Fahrt mit unserem Superfahrer - ruhig, gelassen, vorsichtig -nehmen wir den Weg runter an den Fluss, respektive an den kleinen Stausee mit Elektropower-Gewinnung unter die Füsse. Unser Topguide Johnny führt uns erneut sicher und erklärend, auf alle Fragen eingehend, durch Bambuswälder und zu den Hmongs und Red Dao's und deren Häusern. Viele haben schon an Investoren verkauft und viele Häuser sind zu Cafés und Homestays geworden oder es sind auf dem verkauften Land Touristenunterkünfte traditionell oder Bungalows gebaut worden. Ein Wandel findet statt - wie lange sich Traditionen und Farmerleben wohl noch halten können? Johnny ist bestrebt, mit seinen Erklärungen und seiner Verhaltensweise, unerwünschte Entwicklungen möglichst nicht zu fördern. So erklärt er uns mehrmals, nichts von den uns begleitenden und bedrängenden Frauen mit ihren Web- und Stickarbeiten zu kaufen. Die Minderheiten hier würden vom Staat unterstützt, Schule und Medzinische Behandlung ist "free", Essen ist genug da. Das leicht verdiente Geld - auch durch Landverkauf - hält sie eher ab, ihre Kinder zur Schule zu schicken etc. Wir lernen wie immer viel und lernen auch einen Freund von Johnny kennen, der uns in seinem Restaurant mit einem "kleinen Lunch" mit 8 verschiedenen Sachen (Vegetable, Bambussprossen, Gurken, Tofu, Chicken, vegetarische Frühlingsrollen und kleine Röllchen mit Gemüsewickel und u.a. Schweinefleisch drin, Reis, Fisch-- und Sojasauce) bewirtet (24 CHF für 4 P. mit Kaffee und Getränken). Zurück in der Topas Ecolodge sprechen wir noch mit dem Chef Verpflegung, einem Deutschen aus dem Allgäu über Infrastruktur, Entwicklung des Resorts, und wir bringen auch unsere Wünsche/Fragen an: z.B. dass ein "Sim Chäo", gesprochen von den so freundlich lächelnden und offenen Angestellten ("locals") authentischer wäre als ein "good morning oder ein Hi".

Ja, jetzt wird entspannt.



Tag 21 (Mittwoch, 26 Apr 2023): Sapa - Hanoi (F/-/-)

Heute beginnt der Rückweg mit der langen Fahrt aus dem Norden nach Hanoi, Abfahrt 7.30 Uhr. Frühstück gibt’s in einem Local Restaurant mit traditioneller Nudelsuppe und – gewöhnungsbedürftig – Innereien, Blutwurst., aber doch lecker wenn man die Darmhülle weglässt;. Und weiter geht’s vom Hochgebirge mit den Reisterrassen, die den steilen Hängen abgetrotzt wurden, entlang schmalen Flanken tief in Täler hinein und auf der anderen Seite wieder raus; alles grün, fruchtbar – ausser Felsen kommen zum Vorschein. Mit dem Erreichen der Ebene werden die Reisfelder wieder weit, z.T. soweit das Auge reicht. Typische Dörfer mit der strassennahen Infrastruktur, Läden und Buden und Suppenstuben, Reparaturwerkstätten – gleichzeitig am Abends meistens auch Wohnraum. Ja, und dann sind wir im Hause von Johnny’s Familie eingeladen. Der Cousin hat lecker gekocht mit Reis, Gemüse, gegrilltes Pork, Suppe mit Gnagis, Leberplätzli, Bambussprossen, Zunge…das sitzende oder kauernde Essen auf einer Matte am Boden macht mir schon etwas Mühe.

Aber mit etwas Reisschnaps geht’s besser. Und der Schlaf auf dem weiteren Weg mit Autobahn ist auch schneller möglich. Die Ebenen werden weiter, Häusergruppen und bald auch die Hochhäuser kommen ins Gesichtfeld; und dann hat sie uns, die quirlige Stadt mit Millionen von Mopeds mit ihrem Lärm, ihrer Hektik und doch einem guten Miteinander. Nach einem Stopp bei einer Fabrik mit u.a. Rubinen (!) erreich en wir um 16 Uhr unser Hotel in der Altstadt. Eine Fussmassage und Nailbehandlung gibt’s noch etwas zu futtern.




Tag 22 (Donnerstag, 27 Apr 2023): Hanoi - Avana Retreat (F/-/-) ohne guide

Heute heisst es wieder früh aufzustehen (5 Uhr), damit alles mit Dusche, packen, auschecken, gemütliches Morgenessen Platz haben, um dann um 07.15 bereit zu sein. Der Fahrer mit einem Kleinbus kommt aber erst um 7.45, das Fahrzeug aber ist komfortabel. Einmal mehr können wir uns kaum sattsehen an den Mopedfahrern, denen wir links und rechts die Hand reichen könnten, da nur Zentimeter zwischen Auto und Mopedgriffen liegen. An Lichtsignalen stehen sie zu zwanzigst nebeneinander um noch bei rot bereits loszufahren…Ich weiss nicht ob wir Autofahrer hier noch die Nerven behalten könnten – aber alles geht so friedvoll, das Hupen ist mehr ein Zeichen um mögliche Engpässe zu signalisieren, nie bösartig oder wegen Erbostheit. Dann kommt die Vorstadt, Fahrten durch grösssere Dörfer, überall könnte man sich verpflegen, mit Früchten eindecken, Reparaturen machen lassen – für alles gäbe es irgendwo ein Plätzchen. Ich habe Zeit, wieder einmal den Tagesanzeiger von heute und gestern ausgiebig zu lesen (vorher noch runter geladen), die Fahrt dauert ja 4 Stunden. Mehr und mehr nähern wir uns Hoa Binh, es folgt ein recht hoher Pass. Die Gegend verändert sich mit den Karstbergen, nicht so hoch aber in so grosser Zahl, auch grün bis zur Spitze aber nicht mehr so bewaldet oder mit Bäumen begrünt wie ganz im Norden. Die Ebenen leuchten auch hier in diesem hellen Grün der Reisfelder und dazu viele Gemüsefelder. Die Häuser sind in der Mehrheit jetzt gemauert, aber weiterhin hat es einfachere Hütten oder aber die typischen Thai-Häuser auf Stelzen. Alles scheint so herzausgeputzt heute und sauber gewischt mit roten Vietnamfahnen und denen der Kommunisatischen Partei beflaggt: es kommt ja der Wiedervereinigungstag am 30.April und dann der 1.Mai ! Die Strasse wird immer enger, von Bananenstauden gesäumt und ich habe das Gefühl, irgendwo ans Ende der Welt gefahren zu werden. Was sich aber da am Ende der Welt mit dem Avana retreat Resort in Mai Chau zeigt, das ist schon phantastisch: Bungalows in üppigem Tropenwald mit Wasserfall und allen Annehmlichkeiten....



Tag 23 – 24 (28 – 29 Apr 2023): Avana Retreat (F/-/-) ohne guide, ohne auto

7 Uhr: Tashi ist im Hata-Yoga und ich spaziere durch den tropischen Garten nach unten zum riesigen Pool. Ein Vogel ruft mir guten morgen zu und der plätschernde Wasserfall grüsst von weitem. Nebel hängt noch in den Hängen, die Luft aber ist angenehm warm, die Hitze des Tages wird erst kommen – alles ist bereit dafür!

11 Uhr: Tashi kam glücklich aus der Yogastunde, mein halbstündiges Schwimmen war auch erholsam, wir fühlen uns locker und nach dem ausgiebigen Frühstück à la carte mit allem, was das Herz begehrt von Phö bis zu Blauschimmelkäse, Double Espresso…auch über das Normalmass verpflegt. Wir besuchen das Thai-Haus – eine Handweberin ist an der Arbeit – und erfreuen uns ob des Museums mit Erläuterungen zu den weissen Thais und de Mong-People und dem Wohnraum auf der Wohnfläche im Thaihaus. Der Spaziergang durch den Garten hoch zum Hühnerhaus und Pool durch ehemalige Reisterrassen und oben dem Bananenmischwald ist erholsam, peaceful, so richtig zum loslassen und ruhig werden.



Afternoon-Tea in der Hidden Lagoon mit Bad im kühlen Wasserfall-Wasser und anschliessend Lesen am Pool


Tag 24: (Samstag, 29.April 2023) Avana Resort

Yoga für Tashi, Schwimmen für mich, sehr erholsam. Die Wolken hangen tief und dann um 8 Uhr beginnt es massiv zu regnen, es donnert, blitzt z.T. So lässt es sich am üppigen Morgen-buffet bis 10 Uhr aushalten. Die Wanderung haben wir einmal provisorisch auf den Nachmittag verschoben..


12 Uhr: Besichtigungstour verschiedener Häusertypen: Senna Bedroom mit eigenem Pool, Ferns Grand Mountain Suite, wirklich schön mit Weitsicht, Lantana-Two-Bedrooms für Familien. Auch der View-Point durfte nicht fehlen. Und dazu hörte auch der Regen auf, der jetzt für klare Sicht gesorgt hat. Und schon ist es wieder heiss.

Unser Tip: Ferns Suite buchen: grösser, schöner, freie wunderbare Aussicht, 2 Massagen pro Tag und Laundry inbegriffen, ebnso Coctails und Minibar/Alkohol Wunsch: wie schon im Topas Ecolodge beschrieben wünschten wir uns eine Begrüssung in der Lokalsprache: Xin chao (ausgesprochen Sin tschao)

Um 15 Uhr starten wir zu einer Wanderung vom Resort aus durch Reisfelder und zu einigen Dörfern. Heute ist Vortag zum Wiedervereinigungsfest Nord- und Südvietmam und es erklingt bereits Musik aus gewissen Häusern, die Leute sind in Vorfreude. Unser Führer kommt selber aus einem dieser Dörfer und überall spricht er mit den Leuten. Die Kinder wollen ihr Englisch üben mit Hello, what is your name ? Wher do you come from? Mit einer Antwort auf Englisch stossen sie dann aber an Grenzen – aber es macht ihnen riesig Freude und sie können lachen und scherzen. In einem local Stilthouse gibt es im ersten Stock noch Früchte und Wasser, am Boden sitzend eingenommen mit einem Gespräch auf Englisch – die Tochter arbeitet als Zezeptionistin im Avana Resort. Wirklich ein schöner Walk mit Nähe zu den netten Menschen und guten Infos vom Guide.



Tag 25 (Sonntag, 30 Apr 2023): Mai Chau - Ninh Binh (F/M/-)

Nationalfeiertag, Tag der Wiedervereinigung. Heute ist alles auf den Beinen, alle Strassen sind mit Vietnamf- und Parteifahnen beflaggt, der Verkehr ist immens und doch geht das gewohnte Leben weiter. Meine Nacht war gar nicht gut, verbrachte ich doch die halbe Zeit auf dem WC. Und beim Erwachen regnet es erst noch in Strömen. Mit Gepäck verlassen wir unser schönes «Daheim» und werden per Buggy um 6.45 zum Morgenbuffet gefahren. Mein Magen verträgt nur Suppe und Tee…und das bei diesem reichhaltigen Angebot, nichts was fehlt…Dann aber dürfen wir unsere beiden so geschätzten Thanh/Johnny/Guide und Tran/ Fahrer begrüssen und los geht’s. Zuerst besuchen wir den Markt in Mai Chau: ein grosser Platz, aufgeweichte rotgelbe Erde, Pfützen, Verkäufer am Boden, Insekten/Käfer/Aale, Hühnchen, Enten, Früchte, Gemüse…- da und dort guckt einem ein Büffelschädel an, Knochen werden entfleischt, alles Verwertbare liegt auf Tischen, von gewohntem Angebot bis zu G’stell dh. Lunge und Bronchien… Auf dem Weiterweg über den Pass (?) – den wir schon bei der Herfahrt ins Avana Resort bezwungen haben herrscht diesmal ein Verkehrschaos mit Motorbikes, Autos, alle gehen wegen der long holidays zu Freunden und Verwandten, man feiert National- und Tag der Arbeit mit 5 d free. Abends sollte man nicht mehr unterwegs sein, dann wird es mit den alkoholisierten Motorbikern gefährlich… nächste Station ist im Ninh Binh Bezirk ein Mittagessen bei «locals»: wie immer überaus reichhaltig, gesund und auch wunderbar schmackhaft gekocht. Ich esse, was mein Gefühl für den Bauch zulässt. Nach einer weiteren Stunde Fahrt besteigen wir 3 Fahrräder, mit denen wir dem Bioi-Fluss entlang radeln um dann nach 8 km Holzboote zu besteigen. Innen sind diese mit Zement ausgegossen, werden meist von Frauen gerudert. So geht es gemächlich auf den Wasserstrassen, durch Schilf begrenzt, entlang der imposanten Kalkfelsen. Alles ganz ruhig, auch wenn es wegen des Festtages sehr viele Boote auf dem Wasser hat. Wir beobachten die Vögel, u.a. auch Kingfisher. Auch 2 Affen mit weisser Hüfte erspähen wir hoch oben in den Felsen, Störche o.ä. zeichnen sich hoch oben auf den Gipfeln der 50 bis 100 m hohen Wände. Ab und zu ist der Blick frei auf Reisfelder: Natur-Reservat-Van-Long, 1 ½ Stunden Entschleunigung. im Ninh Binh Hidden Charm Hotel nach weiteren 40 Minuten angekommen falle ich wie tod ins Bett und schlafe einmal 3 Stunden bis ich 2 Bananen und etwas Tee zu mir nehmen kann.




Tag 26 (Montag, 1 Mai 2023): Besuch des Cuc-Phuong-Nationalparks (F/-/A)

Wir wurden ja vorgewarnt: crowdy times mit long holidays von 5 d wegen Reunion-Day und 1.Mai: ein ziemliches Gedränge schon am Morgenbuffet, grosse Familien, wenig Platz… Unsere Fahrt zum Cuc Phuong Nationalpark (250 km2) durch Reisfelder, dann ansteigend in den tropischen Wald ist landschaftlich sehr eindrücklich. Ninh Binh ist eine sich entwickelnde Stadt, sauber mit organisierter Abfallentsorgung; auch grosse Industrien haben sich hier angesiedelt und neue Fabriken werden gebaut. Den Wohlstand sieht man auch den Bauten an. Und dann zurück zum crowdy times: grosser Stau am Eingangstor zum Nationalpark. Wir fahren aber trotzdem hinein, Fahrt in Kolonne mit Motorbike-Begleitung. Ueberall Familien am Picknicken. Am Endpunkt respektive Ausgangspunkt für die geplante Wanderung von 2.5 Stunden entscheiden wir uns zur Umkehr. Wir wären auf den Wanderpfaden von Hunderten von einheimischen Gästen begleitet, die alle ihr Essen und Trinken mit dabei haben. Dafür wartet ein anderes Highlight auf uns – vielen Dank an Johnny für den guten Vorschlag – die Kathedrale Phat Diem (Kim Son), Zentrum der vietnamesischen Christen. Im Dorf Luu Phuong. Die Kathedrale ist eine Mischung europäischer und vietnamesischer Bauart mit christlichen und buddhistischen Motiven, eine Riesenanlage mit verschiedenen Kapellen und einem Priesterseminar. Ein Mittagessen mit local food, super Instruktion durch Johnny bezüglich Inhalt und Einrollen von Springrolls in Reispapier (mit entsprechenden Blättern und Minze für Magenbeschwerden etc) hat uns für die Fahrt in den Südwesten Richtung Küste gestärkt. Um 4 Uhr pm sind wir wieder zurück und wir unternehmen noch einen Spaziergang ins Zentrum von Ninh Binh: es reiht sich Café an Restaurant, frequentiert von vielen Westlern, die auch mit Velos und v.a. auch Motorbikes unterwegs sind. Die vielen vietnamesischen Touristen drängen sich am Hauptplatz, bestückt mit orangen Schwimmwesten, wartend auf freie Ruderboote, um eine ruhige Stunde auf dem Wasser gleitend durch Reisfelder und vorbei an den Karsthügeln erleben zu dürfen. Auf dem Weg zurück kommen wir vorbei an richtigen Backpacker-Motels: für uns eine andere Welt, nicht dieses Vietnam, das wir mit der Hilfe von TCTT und ihrem Partner E-Asia sowie den hervorragenden Guides in den letzten Wochen kennen- und lieben lernen durften.

PS: alle Religionen haben Platz in Vietnam und werden vom Staat geschützt, auch wenn gemäss kommunistischer Ideologie Atheismus gälte. So gibt man als Bürger seine Zugehörigkeit zu einer Ethnie an, nicht aber seine religiöse Zugehörigkieit (wäre für gewisse Jobs hinderlich) - aber alle würden sich einer religiösen Gruppierung zugehörig fühlen.




Tag 27 (Dienstag, 2 Mai 2023): Beginn der Kreuzfahrt in der Halong Bucht (F/M/A)

Um keinen Stress zu haben und dem Verkehr etwas auszuweichen werden wir schon um 7.§5 von Johnny abgeholt und umsichtig wie eh und je vom Fahrer Richtung Halong-Bucht gelotst. Unterwegs beantwortet Johnny wie gewohnt souverän alle unsere Fragen über Land und Leute, Vegetation, Politik, Geschichte, ja alles wieso und warum und was ist das… Ein kurzer Halt mit Tee nach 1 ½ Stunden und weiter geht’s Richtung Hai Phong, ein bedeutender Hafen schon zu Kriegszeiten und heute ebenfalls mit riesigen Hafenanlagen und Containerbergen. Entsprechend hat sich auch viel Industrie angesiedelt, Strassen werden gebaut, imposante Brücken, Austernzuchten im Wasser. Wir besuchen ein staatlich geführtes Perlenzentrum. Hier werden wir von einer deutsch sprechenden Vietnamesin – Greta – eingeführt in die Zucht und auch bezüglich Perlenqualität etc. informiert. Wir schauen 2 Frauen zu: die eine öffnet lebende Perlen-Austern, entnimmt Perle und ein Lippenstück, präpariert den Muskel heraus, der dann desinfiziert wird und in 5 mm grosse Stücke zerlegt wird. Die Frau nebenbei nimmt neue lebende Austern, öffnet sie auf Spaltgrösse, eröffnet das Austernfleisch und schiebt eine Perlmuttkugel hinein begleitet von diesem präparierten Muskelstück; das regt die Muschel an, die Perlmuttkugel zu ummanteln und zur Perle reifen zu lassen. 10-30% der Austern machen dann eine Perle, unterschiedlicher Qualität und Grösse – kann 3 Jahre dauern. Die Austern werden in Geflechten ins Wasser gehängt und müssen regelmässig auf ihre Vitalität und Qualität kontrolliert werden). Per Whatsup-Videocall morgens um 6 Uhr MEZ (hier ist es 11 Uhr) halten wir Rücksprache mit Raphael: weisse, anthrazitfarbene rosafarbene, goldene…Perlen jeder Grösse….Qualitätsangaben von AA bis AAAA 1 (höchste Qualität und Preis). Wir nehmen AAA1.

Ziel der Fahrt heute ist aber die legendäre Halong-Bay. Je näher wir der Stadt Halong-City kommen, umso mehr an modernen und ungewohnt westlich imponierende mehrstöckige Appartmenthäuser sind und werden gebaut. Sie liegen Nahe einem schönen Strand oder dann weiter oben an einem Hang – Beverly Hill. In der Stadt selber reihen sich Hotel an Hotel und Restaurant an Restaurant. Aber bei 600 Schiffen, die in der Halongbucht cruisen, da braucht es Infrastruktur. Entsprechend ist auch das Gedränge an der Marina gross, der Ablauf klappt aber gut. Leider ist die Zeit kurz, um uns von Johnny zu verabschieden, eine freundschaftliche Umarmung darf aber nicht fehlen mit unserem Dank für die familiäre Atmosphäre, die Super-Guide-Qualität und die gute Zeit mit ihm und dem Fahrer.

Mit einem Tuckerboot werden wir vom Pier abgeholt und zum nahen Kreuzschiff Swan-Cruise gebracht, gebrieft und mit dem Vorbeigleiten an den ersten Karstfelsen gibt’s schon das Mittagessen. Die Halongbucht umfasst 1500 km2 mit ca.2000 Inseln, nur 15 sind bewohnt. Die angesagte Fahrradtour findet bei der Tqgestour mit 1 Uebernachtung nicht statt, dafür aber Kanufahren und Schwimmen. Uns ist das noch so recht, nur hat Tashi ihre Badehose im grossen Koffer zurückgelassen. Eine Belgierin bekommt Wind von unserem Problem und leiht Tashi eine Badehose aus. So können wir das Kayaking nach Ankerung des Cruiseschiffes geniessen: wir paddeln vorbei an Muschelbehangenen Kalkfelsen, Affen sehen wir leider nicht, wohl aber Vögel und das Schwimmen von einem Sandstrand aus ist einmalig. Bei der Happy Hour sitzen wir mit den Belgierinnen zusammen und es entwickeln sich lebhafte Gespräche – Tashi geht sogar noch mit zum Nacht-Fischen. Wir ankern die Nacht zusammen mit 3 weiteren Schiffen im Süden der Halongbucht: Cat Ba. Wunderbar friedlich.



Tag 28 (Mittwoch, 3 Mai 2023): Halong - Hanoi (F/-/-) ohne guide

Schon früh erwache ich – ich will ja den Sonnenaufgang um 05.30 nicht verpassen. Unter unserer Kabine mit Balkon am Schiffsheck ist die Küchenmannschaft bereits aktiv vor 5 am, um ein reichhaltiges Frühstück, serviert um 7 am, offerieren zu können. Die Nebel steigen, Wolken lassen aber die Sonne bedeckt bleiben. Mit dem Tageslicht zeigt sich ein anderes Wasser: gestern sauber, grünblau und heute: voll von schwimmenden Sagexkisten, braunen Spuren, z.T. auch Plastikflaschen…Anscheinend wurden betreffend Weltkulturerbe-Status Anforderungen bezüglich Umweltproblematik, Tourismusverträglichkeit an die Regierung gestellt. Diese hat die Austern- und Fischzucht deshalb praktisch verboten und das wurde von den Nativs mit dem wilden Auswerfen der Sagexwürfeln beantwortet. Eine Säuberung sei schon einmal vor kurzem eingeleitet worden. Mit der Weiterfahrt wird auch das Meer wieder sauberer, die Sonne scheint durch und die imposanten Felsen mit ihrem Grün lassen wieder ein gutes Bild der Halongbucht zurück. Dazu gehört auch das Vogelgezwitscher. Ja, und erneut heisst es Abschied nehmen: von mitgereisten Gästen, vom Meer. Aber Tran – unser souveräner Fahrer – erwartet uns und heisst uns willkommen. Zielsicher bringt er uns zum Dorf (?), wo wir nach einer kurzen Velofahrt durch saubere Strassen, vorbei an Reisfeldern, wohlhabenden Häuserzeilen, einem zu empfehlenden Homestay - bei einem vietnamesischen Mittagessen - einer authentischen Wasserpuppenvorstelloung in freier Umgebung beiwohnen dürfen. Ein sehr besuchenswerter Ort mit überaus freundlichen Leuten! Auf die Sauberkeit in diesem Dorf angesprochen sagt uns die Frau, dass sie von den Touristen gelernt hätten, dass Rubish eingepackt und nicht einfach im Garten entsorgt werde und dies auch in der Edukation sich zu Herzen genommen hätten und auch von der Regierung gewünscht sei! Super! ja und dann wechselt auf der Weiterfahrt Richtung Hanoi die Szenerie laufend: von ländlich zu immer mehr Industrie – aber immer unterbrochen von Reisfeldern, Wasserbüffel- und Rindergruppen, recht sauberen Dörfern. Viel Land wird für weitere Industrien und Wohngebiete vorbereitet; es wird viel investiert in Vietnam. Das Land wird sich in den nächsten Jahrzehnten stark verändern und sich entwickeln. Spannend und auch etwas beängstigend, weil das hohe Anforderungen stellt an die gesellschaftlichen Strukturen und grosse Umwälzungen mit sich bringen wird. Vietnam ist ein wunderschönes Land mit überaus freundlichen, hilfsbereiten Leuten. Als Tourist fühlt man sich immer sicher und ehrlich behandelt. Man hat nie das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Das zugewandte Lächeln überall bleibt uns prägend in Erinnerung.



back home am 4.5.23 um 11.00 am. glücklich und um viele positive Erlebnisse reicher








 
 
 

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